Hermann Marko
Kunstmöbeltischler. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Hermann Marko wurde am 22.3.1898 in Gamlitz (Steiermark) geboren. Er arbeitete als Kunstmöbeltischler in Wien. Hermann Marko war Soldat im 1. Weltkrieg in seiner Eigenschaft als Unteroffizier. 1922 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich bei. Im August 1939 wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen, war später an der Ostfront (Kiew, Schitomir).
Tätigkeit für die KPÖ, Bezirksleiter Wien-Ottakring, "Rote Hilfe"
Hermann Marko war ab 1937 für die KPÖ tätig. Er leitete den Bezirk Wien-Ottakring. Nach 1938 setzte er diese Tätigkeit fort, leitete Gelder für die "Rote Hilfe" weiter und nahm an Funktionärsbesprechungen teil.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 29. 11. 1941 wurde Hermann Marko verhaftet und am 31. 8. 1942 zum Tode verurteilt. Am 18.11.1942 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Es ist hiernach der Beweis erbracht, dass der Angeklagte um die Jahreswende 1940/1941 in einem Falle einer illegalen kommunistischen Zelle eine Verbindung zu einem Straßenbahner in Ottakring verschafft und in einem anderen Falle sich für das Zustandekommen einer Verbindung zwischen zwei Funktionären verschiedener Orte eingesetzt hat. (…) Durch diese Tätigkeit während seiner Militärzeit sowie durch die von ihm vorher zugestandenermaßen geleistete Arbeit im Bezirk Ottakring hat der Angeklagte bewusst die Bestrebungen der illegalen KPÖ gefördert.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien